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Mitglieder und ihre Fahrzeuge Mitglied Inge Scheidt

Mitglied Inge Scheidt

Inge Scheidt mit ihrem Ford Model A Pick-up Roadster

Schon als Kind konnte ich mich mehr für Autos als für Puppen interessieren. Später führ ich dann zu Oldtimertreffen. Shoppen gehen kam für mich nicht in Frage. Erst besaß ich einen Käfer, dann eine Bugatti-Replika auf Käferbasis, mit der ich in fast 20 Jahren 150.000 km abgespult habe. Das war der Grundstein für meine Begeisterung für Vorkriegsfahrzeuge, auch wenn die Bugatti-Replika kein echter Vorkriegsoldtimer war.

Mein Mann ermunterte mich es doch einmal mit einem echten Vokriegs-Oldtimer zu versuchen. So musste im Jahr 2008 der  Bugatti weichen und die Suche begann. Ich war unsicher: Oldie ja, aber wirklich Vorkriegstechnik? Offen sollte er sein. Einfache Technik, gute Ersatzteilversorgung, sowie möglichst Ladefläche (wollte ich schon immer) und meine Farben (rot-schwarz). Zwischendurch kreuzten diverse skurrile und weniger skurrile Oldies meinen Weg wie Isetta, Seat 600, Reliant, DAF etc.

Im Januar 2016 wurde dann in einer Anzeige ein Ford Model A Pick-up Roadster Bj. 1928 angeboten. Bei dem passte alles. Trotz winterlichen Wetters und gut 300 km Fahrtweg wollte ich mir dem Wagen anschauen.

Das Kribbeln im Bauch war da. Aber ich war wieder unsicher – sollte ich mir mit 60 Jahren noch so etwas antun? 21 Zoll Räder, hoher Schwerpunkt, laut, unsynchronisiertes Getriebe, keinerlei Komfort….. Nach einer kurzen Probefahrt fuhr der Verkäufer das Model A wieder in die Garage. Da leuchtete dann das alte Bremslicht auf und zeigte STOP: Da war es um mich geschehen. So eins hatte ich schon vor Jahren auf dem Flohmarkt gekauft und immer von dem passenden Auto dazu geträumt. Schnell wurde der Kaufvertrag unterschrieben. Abgeholt haben wir das Model A erst im April, dann bei gutem Wetter.

Der Ford kommt aus den USA. Dort wurde er Mitte der achtziger Jahre aus einem komplett zerlegten Fahrzeug mit guter Blechsubstanz restauriert. Versteckt in einer Kiste am Auto fanden sich die Originalrechnungen und Fotos der Restaurierung. Etwas feucht geworden und vergilbt, aber noch lesbar! Ganz vorsichtig habe ich die ersten Fahrten unternommen, um mich an Lenkung, Bremsen und das unsynchronisierte Getriebe zu gewöhnen. Am Wochenende habe ich auf einem Supermarkt-Parkplatz Kurvenfahren geübt. Ganz schnell hat der Fahrspaß Überhand gewonnen. Der Ford macht richtig Laune. Ich fahre ihn jetzt wann immer möglich, zu Veranstaltungen, zum Einkaufen oder einfach zum Spaß. Am liebsten natürlich über die Straßen der wunderschönen Eifel, aber auch die Autobahn schreckt uns nicht.

Für jemanden wie mich, die selber gerne schraubt, ist das Model A auch immer ein spannendes aber auch machbares Betätigungsfeld. Jedenfalls mit Hilfe von Literatur und YouTube-Videos.